Das visuelle Lexikon der Umwelt

Rezension: Es ist geschafft! Gerstenberg legt die erste deutsche Eigenproduktion eines Lexikons im Stil des bisher aus England (Dorling Kindersley) importierten Rundlayouts vor. Das beschert uns ein packendes, höchst aktuelles Thema, das kompetent und rundum überzeugend umgesetzt ist! Schon mit der Gliederung in die acht Kapitel wird deutlich, dass das komplexe Thema enorm breit erfasst wurde: unbelebte Natur, belebte Natur, Ernährung, Energie, Industrie, Verkehr, Alltag sowie Umweltschutz durch Vor- und Nachsorge. Der habilitierte Physiker, studierte Chemiker und Mathematiker sowie versierte Wissenschaftsjournalist Bernd Schuh hat die 200 Einzelthemen auf je einer Doppelseite in Bildern und Kurztexten so packend bearbeitet, dass die Stunden während der Lektüre nur so verfliegen. Zwar bleiben die Texte, bedingt durch die Form des "visuellen Lexikons", an der Oberfläche und natürlich weist diese erste Auflage einige Fehler und Unklarheiten bei Bildlegenden und Grafiken auf (was bei rund 2500 Abbildungen schon mal vorkommt), aber im Vergleich zu den früheren "visuellen Lexika" fallen deutliche Verbesserungen auf: klare Aufwertung des Haupttextes je Doppelseite und engerer Zusammenhang der Kurztexte sowie eine sorgfältigere Auswahl des Bildmaterials. Dazu kommt eine eindrucksvolle Verfeinerung des Lexika-typischen Verweissystems: Wie vom Internet gewohnt, werden pro Doppelseite 10 bis 15 Links angeboten, die auf ähnliche oder weiterführende Themen verweisen. Das eröffnet dank der klugen thematischen Zusammenstellung die Möglichkeit, das neue Wissen selbst zu vernetzen. Wer zum Beispiel auf der Doppelseite Gefahrguttransporte eingestiegen ist, kann einfach zu Zukunft des Straßenverkehrs weiterblättern oder einem der Links, etwa zu Atommüll folgen. Von dort kanns weitergehen quer durch die Kapitel zu Erdbeben, dann zu Umweltforschung und weiter zu Regenwald oder doch lieber zu Der industrialisierte Krieg? "Das visuelle Lexikon der Umwelt" ist ein großer Wurf. Es ist einfach genug, dass Kinder ab 12 es schon gründlich nützen können, und komplex genug für die ganze Familie und die Schule. Lesetipp *ag* Bruno Blume