Zubert

Wer sagt, dass in einem Luxushotel nur Noblesse anzutreffen ist? All die Zwingelzwangels sind ja kaum zu übersehen… Oder doch? (ab 5) (JD) Dass Charlie Sutcliffe, der hier sein Bilderbuch-Debüt präsentiert, auch im Bereich Bühnenbild gearbeitet hat, zeigt sich bereits auf der ersten Doppelseite: Es wird ein Raum entworfen (eine Straßenecke), in dem die handelnden Personen wie Spielfiguren platziert werden. Dass Charlie Sutcliffe im Bereich des Designs arbeitet, wird ab der zweiten Doppelseite ersichtlich, wenn (farblich) unterschiedliche Stil- und Gestaltungsebenen einander zu überlagern beginnen. Sie kennzeichnen die verschiedenen Wahrnehmungsebenen, auf denen die Geschichte selbst beruht: Zubert begleitet seine Mutter, die Blumen in ein Luxushotel liefert. Und während dort Kontrolleure im auffälligen Styling-Mix zwischen 19. Jahrhundert und 1970er Jahren das Hotel inspizieren, folgt Zubert den Wunderwesen, die gerade noch die jeweiligen Räume verlassen, bevor die Herren ihre Bärte aufzwirbeln und mit der Lupe durchs Haus schleichen. Egal ob Büffel in der Lobby, Äffchen in der Luxus-Suite oder der Riesentintenfisch im Pool - stets heben sich die Zwischenwesen in ihrer Präsenz, Vielfalt, Farbigkeit und Bewegungsfreude vom illustratorischen Ambiente des Hotels ab und bespielen den Raum mit kindlicher Naivität - textlich begleitet durch allerlei Wortspielereien. Zubert in seiner roten Astronautenmütze und seinen vom Zwangel geborgten Flügeln schwirrt von einem Ort zum anderen und nimmt die BetrachterInnen mit hinein in ein mit jedem Umblättern wieder überraschendes Fantasie-Abenteuer. Zu empfehlen ab 5 Jahren