Cäsar und das Römische Weltreich

Anschaulich illustrierte und vielschichtige biografische Auszüge aus dem Leben Cäsars mit Verknüpfung zur römischen Geschichte dieser Epoche. (JG) „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" ruft das einleitende Zitat im vorliegenden Buch dem Leser in Erinnerung. Um es sogleich in die Tat umzusetzen. Schmunzelnd folgt der Leser den Fotos, Abbildungen und Illustrationen und nutzt sie als Gerüst für den begleitenden Text, der ausführlich oder knapp, je nach Materie, den Inhalt erläutert. Die gelungene Mischung aus Zitaten, Sprechblasen, ausführlichen Erläuterungen, Bildbeschreibungen und anderen Texten verführt den Leser geradezu, das Buch in einem Zug zu verschlingen. Insgesamt liefert der Text trotz minimaler kritischer Untertöne das übliche, verherrlichende Cäsar-Bild. Zwar wird berichtet, dass der Raubkrieg gegen Gallien den zuvor hochverschuldeten Cäsar sanierte, doch nicht ohne den Nachsatz: „Cäsar will reich werden, doch er will, dass auch die anderen davon profitieren." Erwähnung, aber keinesfalls kritische Hinterfragung eines Gemetzels an ca. zwei Millionen ermordeter und versklavter Kelten, verursacht durch den Ehrgeiz eines einzelnen und wohl nur sehr zweifelhaft bedingt durch dessen Sorge um Rom. - Doch dieser Mangel an kritischer Distanz zur leider allgemein üblichen Heroisierung soll den überaus gelungenen Aufbau des Gesamtwerkes nicht schmälern. Sehr breit einsetzbar und allen Bibliotheken zur Anschaffung empfohlen. *bn* Andreas Waltenstorfer